Anette lebte bereits 30 Jahre mit einer erblichen Diabetes, irgendwann lies sich ihr Zucker nicht mehr einstellen. Als sich nach der Schwangerschaft ihr Gesundheitszustand lebensbedrohlich verschlechterte, wurde die Transplantation unumgänglich.
Am 26. Dezember 2014 bekam Anette eine Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert. „Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht an Weihnachten.“ Ihren Organen gibt sie die Namen Ben und Paul. Mit ihnen feiert sie jedes Jahr im Angedenken an Ihre Organspenderin Weihnachten.
Als sie aufwachte konnte sie zunächst nicht aufhören zu weinen. Erst langsam, realisierte sie, es geht aufwärts.
Ein Jahr später machen sich psychische Folgen der Transplantation bemerkbar. Anette sucht sich fachliche psychologische Hilfe und wendet sich an transplantiert e.V. um ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden.
Der Austausch mit anderen Betroffenen ermöglicht ihr einen neuen Blickwinkel auf das Leben mit Spenderorganen. Hier findet sie Freunde, die ähnliche Erfahrungen durchlebt haben.
Zu ihrem Leben gehört heute auch, dass sie über die DSO einen regelmäßigen Briefwechsel mit den Angehörigen ihrer Organspenderin pflegt.
Anette wünscht sich, dass Organempfänger und Spenderangehörige in Deutschland die Möglichkeit haben sollten, sich kennen zu lernen.
„Nach 30 Jahren Krankheit ist mein Leben jetzt endlich gut.“